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Humus-Aufbau in den Niederlanden: Friesland unterzeichnet Vereinbarung

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Erna Grabner Ökoregion Kaindorf

Eine 17-köpfige Regierungsdelegation aus Friesland hat am 15. und 16. November 2018 die Ökoregion Kaindorf besucht, um wertvolles Know-how über Humus-Aufbau vor allem auf Ackerflächen zu übernehmen und eine Vereinbarung über die konkrete Umsetzung in den Niederlanden zu unterzeichnen. Damit macht das Humus-Aufbauprogramm der Ökoregion Kaindorf den ersten Schritt nach Europa! Projekte in Belgien und Slowenien sollen folgen.

Die Ökoregion Kaindorf bei Hartberg ist eine der renommiertesten Ökoregionen in Österreich, hat seit 2007 mehr als 250 Umwelt-Projekte umgesetzt und sich unter anderem als die erste Plastiksackerl-freie Region Österreichs (2011) einen Namen gemacht. Seit mehr als einem Jahrzehnt engagiert sich die Ökoregion für Humus-Aufbau. Mittlerweile bewirtschaften mehr als 200 Landwirte in ganz Österreich ihre Ackerböden auf einer Gesamtfläche von rund 2.000 Hektar nachhaltig. Die Böden werden unter anderem fruchtbarer, speichern ein Vielfaches an Wasser und stärken die Pflanzen auf natürliche Weise. Nebenbei wird CO2 in großen Mengen im Boden gebunden und damit unser Klima wesentlich entlastet. Gerald Dunst, Leiter der AG Landwirtschaft der Ökoregion Kaindorf: „Würde man die von unseren Humus-Landwirten in ganz Österreich nachweislich erzielten Ergebnisse summieren, würde das umgerechnet auf die gesamte Ackerfläche Österreichs ein jährliches Einsparungspotenzial von rund 14 Mio. Tonnen CO2 ergeben - bei entsprechender Unterstützung der Landwirte erheblich mehr.

Friesland steigt als erstes europäisches Land in das Humus-Aufbauprogramm der Ökoregion Kaindorf ein

Michiel Schrier ist als Mitglied der friesischen Landesregierung (Deputy on environmental matters) für das Ressort Umwelt und Boden verantwortlich: „Friesland ist eine von 11 Provinzen in den Niederlanden. 75 % der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt. 25 % der weltweiten Setzkartoffel-Produktion kommen aus unserer Provinz. Durch die intensive Produktion ist unsere Umwelt belastet. Unsere aktuellen Herausforderungen liegen in der Grundwasserqualität, in der Biodiversität, im Wassermanagement sowie im Klima- und Energiebereich. Deshalb suchen wir nach Möglichkeiten, in der Landwirtschaft nachhaltiger zu agieren, um die natürlichen Ressourcen für unser Nachkommen zu sichern. Wir wollen auch das Image unserer Landwirte, die bei uns für viele Probleme verantwortlich gemacht werden, als Klimaschutz-Landwirte verbessern. Dafür haben wir uns über die Landesgrenzen hinweg nach Lösungen umgeschaut und in Österreich mit der Ökoregion Kaindorf den richtigen Partner gefunden. Wir waren sehr beeindruckt, was die Ökoregion Kaindorf bisher mit ihrem in der Praxis erprobten Humus-Aufbauprogramm zu Wege gebracht hat.

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Erna Grabner

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Erna Grabner

Landwirtschaftskammer und Land Steiermark unterstützen die Bemühungen der Ökoregion Kaindorf

Franz Titschenbacher, Präsident der Landwirtschaftskammer Steiermark begrüßt das Engagement der Ökoregion Kaindorf und ihre Vorreiterrolle im Humus-Aufbau: „Humus hat für die Landwirtschaft eine  große Bedeutung. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist der Humusaufbau eine wichtige Vorsorgemaßnahme. Die Landwirtschaftskammer Steiermark beschäftigt sich in ihrem Versuchswesen seit vielen Jahren mit diesen ackerbaulichen Fragen und berät die Betriebe im Bereich Erosionsschutz und humusaufbauender Bodenbearbeitung.“

VBV – Vorsorgekasse baut auf nachhaltige Veranlagung und erzielt beste Erträge

Unterstützt werden die Landwirte für ihren Mehraufwand durch einen Zertifikate-Handel, durch den Unternehmen ihren nicht vermeidbaren CO2-Überschuss ausgleichen und die Landewirte pro im Boden nachweislich gespeicherter Tonne COaktuell 30 Euro ausbezahlt bekommen. Auf diese Weise kompensieren viele große und kleine Firmen ihren CO2-Überschuss auf freiwilliger Basis. Peter Eitzenberger, Prokurist und CSR-Manager der VBV – Vorsorgekasse: „Die Ökoregion Kaindorf und die VBV haben seit Jahren eine ausgezeichnete Kooperation. Unsere nachhaltige Veranlagung folgt den Zielen der Vereinten Nationen. Wir arbeiten gegen den Klimawandel und für eine enkeltaugliche Zukunft. Die VBV misst und reduziert die CO2-Emissionen ihrer Veranlagungen indem sie beispielsweise auf die Veranlagung in Kohle verzichtet und bevorzugt in neue ökologische Produktionsweisen investiert. Mit dem Humusprojekt der Ökoregion können wir auch ein CO2 -neutrales Büro verwirklichen. Damit ist die VBV als führendes Vorsorgeunternehmen auch bei ökologischen Fragen ganz vorne und bekennt sich zu regionalen Vorzeigeprojekten in Österreich.“

Humus-Aufbau als Chance für Klima und Landwirte

Sanierung der Ackerböden durch nachhaltigen Aufbau der Bodenbiologie
  • Der Humus-Anteil im Boden wächst; Pflanzen werden auf natürliche Weise gestärkt
  • Einsatz von Dünge- und Spritzmittel kann reduziert werden
Humusreiche Böden speichern gegenüber herkömmlichen Ackerböden ein Vielfaches an Wasser
  • Reduktion von immer häufiger auftretenden Abschwemmungen infolge von Starkregen; Verminderung von Überschwemmungen
  • Erhöhte Absicherung von Ernteerträgen in Trockenperioden durch die erhöhte Wasserspeicherfähigkeit
Humusreiche Böden minimieren die Erosion durch Wind und Wasser
  • Der fruchtbare Anteil bleibt den Ackerböden erhalten
Humus hat eine wichtige Filterfunktion und schützt das Grundwasser
  • Vorbeugen von Nitrat-Belastungen des Grundwassers
Finanzierung des Humusaufbaus durch Einnahmen aus dem Zertifikate-Handel
  • Pro Tonne gebundenes CO2werden zur Zeit 30 Euro an die Humus-Landwirte ausbezahlt
  • Bisher sind über das Projekt 257.000 Euro an Unterstützung direkt an die Humus-Landwirte geflossen
Je höher der Humusgehalt, desto mehr CO2 wird im Boden gespeichert und das Klima entlastet
  • Humus-Aufbau ist die einzige Möglichkeit, um CO2 in großen Mengen (im Boden) zu speichern!
  • Positives Image: Humus-Landwirte leisten einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz!

Alljährliche Wissensvermittlung: Internationale Humus-Tage in Kaindorf

Bereits zum 13. Mal gehen am 21. und 22. Jänner 2019 die Humus-Tage in der Ökoregion Kaindorf über die Bühne. Mehr als zwei Dutzend Experten und Anwender aus dem deutschsprachigen Raum werden das aktuellste Wissen und die neuesten Erfahrungen über Humus-Aufbau und Kompostieren preisgeben. Rund 400 Tagungsteilnehmen aus 6 Nationen werden deren Ausführungen folgen und sich nicht zuletzt auch untereinander austauschen – darunter auch eine starke Delegation aus Friesland.

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