Drei große "Belebungsbecken" sind von Betonmauern eingefasst, ein Zaun aus Stahl soll verhindern, dass jemand hineinfällt. Das Wasser, das die Becken füllt und sanft gegen die Betonwände schlägt, hat eine bräunliche Färbung: Abwässer von tausenden Einwohnern und dutzenden Betriebe landet täglich in der Kläranlage in Kaindorf bei Hartberg. "Durchschnittlich verbraucht jeder Bürger in der Region 141 Liter Wasser am Tag", erklärt Betriebsleiter Franz Radl.
Die Wasseraufbereitung in der Kläranlage erfolgt in verschiedenen Stufen. Zunächst fließt das Wasser durch ein Gitter, beziehungsweise eine sogenannte Rechenanlage - im vergangenen Jahr wurden so über 18.000 Kilogramm an Verunreinigungen gefiltert. Dann wird Fett abgesaugt, bevor es weiter ins Herzstück der Anlage geht: in die Belebungsbecken.
Bakterien arbeiten auf Hochtouren
Bakterien lösen hier Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor biologisch aus dem Wasser. "Knapp 300.000 Kilogramm an kontaminierenden Elementen können wir so jährlich entfernen", sagt Radl. Das Wasser wird anschließend in zwei Nachklärbecken weitergeleitet. Ein Gerät, das einer Schraube ähnelt, gleitet dort in kreisenden Bewegungen der Wasseroberfläche entlang, um die letzten Fettbestände zu filtern. Jeglicher Schlamm - mitsamt der Bakterien - setzt sich unterdessen am Boden des Beckens an. Erst dann wird das Wasser in den Saifenbach abgeleitet.