Was ist aber das Besondere an diesem Projekt und den entstehenden Schmetterlings-Gärten?
Es handelt sich dabei nicht nur um herkömmliche Blumenwiesen, sondern um drei unterschiedliche Saatgutmischungen dafür, welche auf die jeweilige Region abgestimmt sind. Durch ihre Mischung von heimischen Kräutern, Blumen und Gräsern werden sie die Flächen in Naturwiesen verwandeln.
Die Saatgutmischungen werden Flächen von unterschiedlich hohen Bereichen möglich machen, die von maximal 40 cm bis hin zu 250 cm hoch sein werden. Diese Flächen werden unterschiedlich oft und zu verschiedenen Zeiten gemäht werden, sodass für Schmetterlinge und andere Insekten wichtige Strukturen entstehen können.
Zudem werden die Flächen mit heimischen Sträuchern ergänzt, die den Raupen als Kinderstube und deren Blätter als Nahrung dienen. Zu den heimischen Gehölzen zählen etwa der Schlehdorn, der für Segelfalter und Kleines Nachtpfauenauge lebenswichtig ist oder der Kreuzdorn, dessen Blätter etwa den Zitronenfalterraupen Nahrung spenden.
„Schmetterlinge sind hochspezialisierte Wesen, die seit jeher durch ihre Farbenpracht das Gemüt der Menschen berühren. Neben der Optik haben Schmetterlinge aber auch im ökologischen Netz eine sehr hohe Bedeutung, die auch tief in das menschliche Dasein wirkt. Seit etwa einem Jahrhundert nehmen die Bestände dieser Wesen stetig ab und das mit zunehmender Geschwindigkeit. Für ihre Entwicklung brauchen Falter Platz und Zeit. Deshalb sind selten gemähte oder ungemähte Stellen, blütenreiche Bereiche und Hecken so wichtig. Jeder kann dabei helfen, solche Orte zur Verfügung zu stellen“, so Margit Krobath, KLAR! Managerin Ökoregion Kaindorf.
Der Schmetterlings-Garten wird sich die nächsten Jahre schrittweise entwickeln, die Gehölze werden größer werden und die Wiesenflächen werden ihr Gesamtbild von Jahr zu Jahr verändern. Es braucht Geduld, bis die Flächen ihre gesamte Pracht entfalten können, denn im Gegensatz zu einer gewöhnlichen einjährigen Blumenwiesenmischung aus dem Baumarkt, wurden bei den Mischungen ausschließlich heimische Arten verwendet, die erst nach Jahren ihre gesamte Schönheit entfalten werden. Doch genau diese Besonnenheit braucht es, damit diese Flächen für Schmetterlinge sowie zahlreiche andere Insekten optimalen Lebensraum bieten können und dadurch einen wichtigen Beitrag zur Arterhaltung und dem Umweltschutz liefern.
Zusätzlich soll durch dieses Projekt die Bevölkerung nicht nur für das Thema Schmetterlinge sensibilisiert, sondern aktiv aufgerufen werden, etwas gegen das Artensterben zu tun. Gärten und Grünräume können für viele Arten Schutzräume und das passende Angebot an Futterpflanzen liefern.
Andrea Radl, Obfrau „NATUR im GARTEN Steiermark“ resümiert: „Umweltschutz und Artenschutz beginnen in diesem Sinn direkt vor der Haustüre, sei es im Garten oder auf Grünräumen der Gemeinde.“